Bericht - L!Z 2.Treffen '#FragdieLIZ' mit DGN
- von Redaktion
- •
- 31 Okt., 2023
Trotz einiger Informationsveranstaltungen der DGN, Plakaten, Broschüren und Info-Flyern immer noch viele Fragen zum Glasfaserausbau in Traunreut
Das von der Wählergruppe Liberale Initiative Zukunft (L!Z) im Restaurant Brutal in Traunreut veranstaltete Treffen #FragdieL!Z stand diesmal ganz im Zeichen des Glasfaserausbaus in Traunreut. Toni Litzinger sen. hatte den Anstoß hierzu gegeben. Diesmal konnte als Gastreferent Herr Ralf Weng, zuständig für die Deutschland Region Süd der Deutschen GigaNetz (DGN) begrüßt werden.
Zunächst erzählte Ralf Weng in ungezwungener Atmosphäre über den aktuellen Stand. Bayern habe ja eine eher ländliche Struktur und die Siedlungsgebiete seien eher verteilt, weniger konzentriert. Das mache eine Erschließung etwas aufwändiger als in geballteren Regionen Deutschlands. So sei man in der Vorvermarktungsphase augenblicklich in Traunreut bei gut 20 % angelangt. Im Gemeindegebiet Traunreut gibt es ja ca. 10.000 Anschlüsse und so sei man mit der derzeitigen Quote an Verträgen ganz zufrieden. Ziel sei es nach wie vor, die anvisierte Quote von 35 % zu erreichen und hierzu habe man bei der DGN die Frist auf 15. Februar 2024 verlängert. In Ainring und Freilassing, wo sich die DGN ebenfalls in der Vorvermarktungsphase befindet, habe man bereits eine deutlich höhere Quote als in Traunreut erreicht, sei aber zuversichtlich, dass man auch in Traunreut das Ziel erreichen werde. Die Frage was denn geschehe, wenn die Quote in Traunreut nicht erreicht werden würde, stelle sich für ihn somit nicht.
Vom Vorsitzenden der L!Z, Michael Mollner auf die Werbung angesprochen, erläuterte Herr Weng die weiteren geplanten Maßnahmen. Marketing-seitig werde man wieder mit einigen Werbeplakaten präsent sein, hier war die Kampagne ja durch die bayrischen Land- & Bezirkstagswahlen und den Wahlplakaten dazu unterbrochen worden. Ergänzend werde es vermehrt Kontakt in die Wohnungswirtschaft, sprich zu den Hausverwaltungen geben; hier gebe es dann Aushänge für die mehrgeschossigen Gebäude, etc. Ebenfalls wird es Bürgersprechstunden / Beratungstermine seitens der DGN geben, bei denen die Bürger dann auch gezielt mit Fragen auf die DGN zukommen können. Auch werden die Berater, die Personen an den Haustüren ansprechen, intensiver geschult werden, hier hatte Dr. Jürgen Winter zuvor eine Anmerkung zum Auftreten der Berater gemacht. Es wurde auch eine Broschüre der DGN, die auf Traunreut individualisiert ist, mit allem Wissenswerten erstellt und vor einiger Zeit im Gemeindegebiet verteilt – Ralf Weng hatte auch ein Belegexemplar dabei. Eine spontane Umfrage unter allen anwesenden Teilnehmern des Treffens hat ergeben, dass diese Broschüre aber nur einer der Anwesenden erhalten. Hier muss man die Verteilung seitens DGN nochmals überprüfen. Und es werde seitens DGN auch noch eine Weihnachtskampagne geben.
In der Folge wurden von den Teilnehmern des Treffens noch viele Fragen gestellt wie zum Beispiel: Wie verhält es sich mit den Kosten der Erschließung? Wer bis zum Ende der Vorvermarktung anschließt bezahlt hier nichts, wer sich danach für einen Anschluss entscheidet muss EUR 990,- bezahlen; dieser Anschluss geht bis ins Haus / in die Wohnung, nicht nur bis zum Haus. Bei den Kosten für die Weiterverteilung innerhalb der Gebäudeeinheit komme es ganz darauf an, welches Gerät / welche Infrastruktur man wo genau positioniert haben wolle. Nach einer Begehung eines technischen Mitarbeiters der DGN vor Ort erhält der Nutzer dann ein individuelles, schriftliches Angebot; selbst dann könne man vom Vertrag noch zurücktreten. Man kann diese Arbeiten aber auch selbst vornehmen oder eine andere Firma beauftragen. Bei den monatlichen Folgekosten zur Nutzung des Anschlusses komme es ganz auf das vom Nutzer gewählte Datenvolumen an; alle Details der verschiedenen Tarife stehen auch in der Broschüre und auf der Homepage der DGN, so Ralf Weng. Jeder Nutzer könne hier seinen Tarif je nach Datenvolumen und auch, ob man das Fernsehen auch über diesen Vertrag laufen lassen möchte, selbst zusammenstellen. Man sei hier aber preislich konkurrenzfähig aufgestellt.
Auf die Frage nach der zeitlichen Folge für den weiteren Ausbau erklärte Herr Weng, dass man vorhabe im Frühjahr 2024 zu beginnen und man mit einer Ausbaudauer von etwa zwei Jahren rechne, das könne aber auch schneller gehen oder auch ein wenig länger dauern. Hier gebe es einige Faktoren, die im Vorhinein schlecht planbar seien. Zwischenzeitlich sei man in den Verfahren technisch sehr fortschrittlich, das beginnt bei der Verlegeart von Leitungen entlang von Straßenzügen bei der man mit einem österreichischen Unternehmen zusammen arbeite bis hin zu Verfahren für den eigentlichen Hausanschluss, bei denen man mittels einer Technik quasi im Untergrund das Kabel durchschießt statt aufgraben zu müssen. Nur bei bestimmten Bodenbeschaffenheiten müsse man noch auf die konventionelle Technik des Aufgrabens zurückgreifen.
Auf den Hinweis angesprochen, dass im Internet die Information zu finden sei, die DGN sei insolvent, informierte Ralf Weng, dass dies falsche Informationen (fake news) seien. Die DGN sei im Gegenteil finanziell sehr gut aufgestellt.
Auf die Vertragsdauer und die immer wieder genannten Zeiträume von 20 Jahren und zwei Jahren angesprochen gab der Vertreter der DGN an, dass es sich bei den 20 Jahren nur um das Recht handle, dass die DGN das Kabel – unabhängig davon, ob der Nutzer einen Anschluss nutzt oder nicht – im Boden lassen darf. Bei den zwei Jahren hingegen handle es sich um die tatsächliche Laufzeit für die Nutzung eines Glasfaseranschlusses; der Nutzungsvertrag kann auf diesen Zeitpunkt beendet werden oder eben auch weiter genutzt werden. Diese beiden Zahlen gelte es nicht zu verwechseln.
Stadtrat Michael Mollner war es wichtig zu erwähnen, dass man im letzten Jahr die DGN als Kooperationspartner seitens der Stadt Traunreut gewählt habe, nachdem man mehrere Anbieter aus dem Sektor von einem externen Berater habe prüfen lassen und alleinig die DGN eine nahezu flächendeckende Errichtung eines Glasfasernetztes im gesamten Gemeindegebiet von Traunreut in Aussicht gestellt habe.
Rundum war es ein wirklich sehr informatives Treffen, das keine Fragen offenließ. Das nächste Treffen wird Anfang 2024 stattfinden. Dabei werden die offenen Fragen aus dem vorletzten Treffen beantwortet und neue Themen vorbereitet. Die Bürger und Bürgerinnen können aber jederzeit Fragen und Anliegen zur Traunreuter Stadtpolitik per Mail an fragdieliz@liz-traunreut.de, Instagram, Facebook oder unsere Webseite www.liz.traunreut.de senden. Diese werden je nach Dringlichkeit zeitnah oder beim nächsten Treffen behandelt.